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Gemeindehaus und Kindergarten

Heimat - Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden

Nachricht 05. März 2016
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Am Sonntag Lätare stellten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrgangs 2016 der Gemeinde mit einem selbst gestalteten Gottesdienst vor. Sie griffen dabei das Thema der Kondirmandenfreizeit auf. Es ging um die Geschichte vom verlorenen Sohn, der sich dazu verlocken lässt seine Heimat zu verlassen. Die Konfirmanden hatten in der Kirche eine kleine Heimat in Form eines Zimmers einer Jugendlichen dargestellt - Sofa, Schaffellteppich, Fernseher, Einhorn und Justin Bieber Poster. Dann traten drei "Verlockungen" an das Mädchen heran: Traumjob, Liebe und Abenteuer. Das alles lockt dazu, den Komfort der Heimat zu verlassen. Aber es gibt auch eine negative Seite - der Traumjob entpuppt sich als Horror, die Liebe kann verschwinden, das Abenteuer wird bedrohlich. Um im Leben klar zu kommen, braucht man etwas, das einem innere Stabilität geben kann. Für viele ist es der Glaube - das stellten die Konfirmanden in Form von fünf Bibelworten dar.

Predigt:

Hier sitzt die Tochter in ihrem Zimmer.
Sie hat alles, was ihr eine Heimat macht:
Die Familie – zumindest Vater und Bruder.
Ihr Zimmer – gemütliches Sofa, Fernsehen, Schmartfohn und WLAN.
Lieblingskuscheltier und Justin Bieber Poster.
Sie kann sich rundherum wohl fühlen.

Aber nur zu Hause ist auf Dauer langweilig.
Irgendwann lockt uns auch etwas aus der Geborgenheit unserer Heimat heraus.
Was das sein kann, sehen wir jetzt

Traumjob:
Ja, das lockt schon – endlich das eigene Geld verdienen.
Ganz viel und ganz leicht.
Ein Job, der Spaß macht.
Einen Chef, der nett, hilfsbereit und motivierend ist.
Wo man mit den eigenen Ideen gefragt ist und selbstständig entscheiden kann.
Einen fetten Porsche als Firmenwagen.
Man wird respektiert von den Kollegen.
Man genießt Ansehen im eigenen Dorf.

Liebe:
Liebe lockt, weil ohne einen Partner das Leben nicht schön wird.
Man braucht ganz einfach jemanden, dem man absolut vertrauen kann, mit dem man reden kann.
Liebe ist das größte Gefühl – einfach unbeschreiblich.

Abenteuer:
Abenteuer lockt aus der Heimat heraus.
Es macht ganz einfach Spaß, Neues zu entdecken und in manchen Situationen einen Adrenalinschub zu bekommen.
Neue Eindrücke erweitern das Denken und von anderen Kulturen kann man etwas lernen. Gemeinsame Abenteuerstärken den Zusammenhalt und lassen Freundschaften entstehen.


Alles im Leben hat seine zwei Seiten – auch die Verlockungen.
Alles ist nicht nur schön, gut und positiv.
Der verlorene Sohn hat das ja bitter erfahren müssen.
Alles birgt immer auch Gefahren.
Wir sehen die zweite Seite:

Horrorjob:
Wie schnell das geht – einmal einen Fehler gemacht und schon ist die Karriere im Eimer.
Keine Beförderung mehr und keine Gehaltserhöhung.
Und der neue Chef ist ätzend.
Nie ist er zufrieden – man muss länger arbeiten, um die Ansprüche zu erfüllen.
Es bleibt kaum Zeit für die Familie.
Das Arbeitsklima ist vergiftet – die Kollegen reden hinter dem Rücken.
Und im Dorf tuschelt man auch schon, wo der schöne Porsche geblieben ist.

Liebe:
Auch für die Liebe gibt es leider keine Garantie.
Wenn es ganz schlimm kommt, wird man betrogen, belogen und verlassen.
Enttäuschte Liebe schmerzt und macht einsam.

Abenteuer:
Die andere Seite des Abenteuers sind die Gefahren, denen man sich dabei aussetzt.
Man kann süchtig werden nach immer neuen Kicks.
Es können Unfälle passieren und man kann krank werden, sich verletzen oder sogar sterben.
In der Fremde kann man Heimweh bekommen.
Auch, weil man sich bisweilen in fremden Kulturen nicht zu Hause fühlt.

Ja, alles hat wirklich seine zwei Seiten und wir müssen damit leben und einen guten Weg finden.
Um im Leben bestehen zu können, braucht es einen guten Halt.
Vielleicht so etwas wie eine Heimat zum Mitnehmen.
Wir haben uns damit beschäftigt, wie wir im Glauben eine Heimat finden können.
Eine Heimat, die uns innerlich begleitet und uns hilft, mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden.

Wir haben uns mit einigen Bibelstellen beschäftigt, die unseren Glauben beschreiben:

Psalm 43,  3-4
Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung, dass ich hineingehe zum Altar Gottes, / zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott.

Dieses Altartuch haben wir zusammen mit Konfirmanden aus anderen Gemeinden auf unserer Konfer-Freizeit in Müden gestaltet.
Wir haben es passend zu dem eben vorgelesenen Psalm bemalt.
Der Altar ist das Zentrum der Kirche.
Die Symbole wie der Fisch, die betenden Hände und das Kreuz auf der Weltkugel – das Zeichen der Evangelischen Jugend – stellen den christlichen Glauben dar.
Deshalb sind sie uns wichtig!

Psalm 91, 11- 12
Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Der Text soll uns sagen, dass jeder von uns einen Schutzengel hat, der uns in guten und schlechten Zeiten beisteht und das Unheil von uns abwendet.

Epheser 5, 19
Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen
Ja – Singen macht froh und gibt ein gutes Gefühl von Gemeinschaft – deswegen singen wir jetzt auch mal – ein altes Spirituel Swing low, sweet chariot.

Psalm 27, 1
Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?

Wo der Glaube fehlt, kommen dunkle Gedanken.
Schnell wachsen Hass und Gewalt.
Wir sind auf der dunklen Seite der Macht gelandet.
Aber Gott macht unser Leben hell (Kerze anzünden) ….
Und befreit uns zu Nächstenliebe und Frieden.

Johannes 14, 1-2b
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.

Um gut leben zu können, brauchen wir eine gute Perspektive für die Zukunft – in dieser Welt und über diese Welt hinaus.
Jas, auch über die Welt hinaus, denn unser Leben hier ist nun mal begrenzt.
Über die Grenze des Todes können wir nicht hinaus schauen, aber wir haben Bilder, die uns Hoffnung geben sollen.
Bei Gott gibt es Wohnungen – ein individuelles Zimmer, in dem man aufgehoben und geborgen ist.

Dann sind wir ja wieder dort, wo wir gestartet sind – im eignen Zimmer, das unsere Heimat ist.

Ja, wir haben die Hoffnung, dass es eine solche Heimat für uns bei Gott auch geben wird.
Das macht uns Mut zum Leben.
Halten wir also den Glauben fest, damit er für uns zur Heimat wird.
Amen.