Wir trauen um unseren ehemaligen Pastor Ralph- Ruprecht Bartels. Er ist im Alter von 63 Jahren nach einer langen, schweren Erkrankung im Kreise seiner Familie gestorben.
Ralph- Ruprecht Bartels (RRB) hat im März 2001 die Pfarrstelle in Harsum übernommen. Der Wunsch der Gemeinde und des Kirchenvorstands war es damals, einen Pastor für die St. Andreasgemeinde und die St. Martinsgemeinde zu gewinnen, der die Jugendarbeit in der Gemeinde aufbaut. Und sie haben den Richtigen gefunden. Durch die Verknüpfung der Konfirmandenarbeit mit der Jugendarbeit entwickelte sich schnell eine aktive evangelische Jugend hier in Harsum. Ich erinnere mich an die ersten Konfiwochenenden mit Linda und Kathi, danach ist der MAK Schritt für Schritt gewachsen. In guter Erinnerung bleiben sicher die großen Konfirmandenfreizeiten in Müden an der Örtze und die vielen Sommerfreizeiten, das Klettern, Raften, Nachtwanderungen. Ralph- Ruprecht Bartels hat es geschafft durch seine offene, lebensbejahende Art Jugendliche zu begeistern.
Seine besondere Fähigkeit Glauben zu leben, die eigene persönliche Spiritualität und theologische Erkenntnisse zu verbinden, war für die Menschen in der Gemeinde eine große Bereicherung. Und manchmal hat er ganz ungewöhnliche Wege und Methoden gewählt. Ich denke an Teichüberquerungen, Abseilen von der Brücke am Kanal, erlebnispädagogische Elemente im Kirchenvorstand. Ihm war es wichtig Vertrauen, Mut, eigene Grenzen, Gemeinschaft zu erleben und nicht nur davon zu hören oder zu lesen.
In seiner 15- jährigen Tätigkeit in Harsum hat er viel bewirkt. Er hat sich mit viel Engagement und Herzblut um unseren Kindergarten Regenbogen gekümmert, hat gemeinsam mit dem Team eine Krippe gebaut und hatte immer ein offenes Ohr für die Erzieherinnen und Erzieher, für sein Kindergartenteam.
In seiner Zeit wurde das Gemeindehaus vergrößert und ein Familienzentrum errichtet. Auch die Gründung der Stiftung St. Andreas war ihm ein großes Anliegen. Ich denke an die Tradition des Stiftungsmahles, bei der wir sehr von seinen Kochkünsten profitiert haben. Er hat es geschafft Gemeinschaft zu leben und miteinander über Glauben, Theologie und das Leben an sich im Gespräch zu sein. Gutes Essen und ein kühles Getränk gehörten dazu.
Aber seit einiger Zeit zeichnete sich ab, dass seine Krankheit zu schwer wurde. Der Abschied kündigte sich an. Beeindruckend war, wie er mit der Krankheit umgegangen ist, dass er seinen positiven Blick für das Leben, das Leben im Moment nicht aus den Augen verloren hat. Und dass er sich getragen fühlte von seinem Glauben, seiner Hoffnung, dass es hier auf Erden nur eine Station des Lebensweges ist. Auch wenn wir es manchmal nicht wahrhaben wollen, wenn es schwer zu begreifen ist.
Mit Ralph- Ruprecht Bartels verlieren wir einen Pastor, Freund, Helfer und einen fröhlichen, lebensfreudigen aufgeschlossenen Menschen. Wir sind ihm sehr dankbar für die intensive gemeinsame Zeit. Er wird uns fehlen. Seiner Frau Almut Bartels, den Kindern Wiebke und Moritz mit ihren Familien gilt unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme.