St. Martins Kapelle Bavestedt

Altar in St. Andreas Harsum

Gemeindehaus und Kindergarten

Vorstellungsgottesdienst

Nachricht 15. März 2014
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Das Abendmahl war das Thema auf der Konfirmandenfreizeit Anfang Februar. Nun haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus dem, was sie damals gelernt hatten, einen Gottesdienst gestaltet, mit dem sie sich der Gemeinde am Sonntag Reminiscere vorstellten. Für einen fulminanten Auftakt sorgten Sara am Klavier und Luca an den Trommeln mit einer freien Interpretation der "Promenade" aus Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung". Für die Eingangsliturgie schwebte dann von der Kirchendecke ein "Dosophon" herab, mit dem sie symbolisch Kontakt zu Gott aufnahmen und ihm sagten, wie es um sie steht:

  • Lieber Gott, ich habe meine Freundin verletzt. Ich konnte ein Geheimnis nicht für mich behalten und habe es einfach weiter erzählt. Jetzt ist sie sauer auf mich. Es tut mir leid. Bitte hilf mir!
  • Ich habe Stress in der Schule, weil ich nur noch schlechte Noten schreibe. Ich habe Angst, sitzen zu bleiben und meine Freunde zu verlieren. Ich habe Angst, nach Hause zu kommen, weil meine Eltern mich wieder anmeckern und sagen, ich hätte zu wenig für die Schule getan. Bitte hilf mir!
  • Zu Hause läuft alles schief. Meine Eltern streiten sich dauernd und haben keine Zeit für mich. Ich fühle mich in letzter Zeit sehr schlecht und niemand merkt es. Niemand kümmert sich um mich. Bitte hilf mir.
     
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Gottes "Antwort" bestand in dem großartigen Zuspruch, den normalerweise die Gemeinde sich sonntags gegenseitig zusingt:

Allein Gott in der Höh sei Ehr
und Dank für seine Gnade,
darum dass nun und nimmermehr
uns rühren kann kein Schade.
Ein Wohlgefalln Gott an uns hat;
nun ist groß Fried ohn Unterlass,
all Fehd hat nun ein Ende.

Das bedeutet, dass Gott unserer Seite steht, dass er unsere Schuld und Fehler verzeiht, dass er uns Kraft geben will, mit unseren Problemen fertig zu werden.
 

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In drei Szenen wurden dann Aspekte des Abendmahls aufgezeigt. Zunächst ging es um das Thema des gemeinsamen Essens. Es ist ein Unterschied, ob jeder für sich einen Hamburger kaut, oder ab man gemeinsam eine richtige Mahlzeit zubereitet und mit einander sich am Tisch unterhält.

In der zweiten Szene ging es um Schuld und Vergebung, denn gemeinsames Essen schmeckt nur, wenn wenn man miteinander im Reinen is(s)t. Zur Vergebung gehört aber unbedingt die Einsicht dazu, dass man einen Fehler gemacht hat. Fehler zugeben kann man besser, wenn man auf Vergebung hoffen kann.

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In der letzten Szene wurde es dann astrophysikalisch. Es ging um die Frage, was eigentlich ein Brot ist. Das Brot ist ja nur da, weil vorher etwas geschenen ist. Es wurde gebacken, vorher wurde Korn gemahlen, Korn musste wachsen, dafür musste es erste einmal gesät werden. Und so weiter. Letztlich reicht die Geschichte eines Brotes bis zum Urknall, zur Entstehung der Welt zurück, weil es aus Teilchen besteht, die seit Anbeginn der Welt da sind. In einem Brot begegnet uns unsichtbar die Geschichte der Welt. Es begegnet uns mehr, als wir sehen. Und wenn wir davon essen, dann haben wir alle zusammen Anteil an dieser Geschichte, So wurde dann auch ein Brot herumgegeben und jeder durfte sich ein Stück davon abbrechen.

Nach dem Segen stellte der Kirchenvorstand fest, dass die Konfirmanden die "Prüfung" bestanden hatten und die Gemeinde bedankte sich bei ihnen mit einem kräftigen Applaus.

Etwas Peinliches am Rande: Kaugummikauende Erwachsene im Gottesdienst sind kein gutes Vorbild für Kinder und Jugendliche - oder?